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Nerchauer Fahrzeugtechnik GmbH

Nerchau
Neichener Straße 91
04668 Grimma

Tel.: 034382 - 41201
Fax: 034382 - 41206
Mail: nft.nerchau@t-online.de

Firmenhistorie

Von Lissner & Co zur Nerchauer Fahrzeugtechnik GmbH

Die Nerchauer Kleinindustrie entwickelte sich anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals nannten sich die Betriebe umgangssprachlich "Bude". Neben der Farbenbude, der Lack- und Eierbude entstanden die Ofenbude, die Papierbude oder die Knochenbude. Letztere residierte ab etwa 1870 in der Wurzener Straße 91, dem heutigen Standort der NFT GmbH.

Umstritten ist, ob sich der Name "Knochenbude" von der damals dort ansässigen Seifenproduktion (aus Knochen wurden Seifenrohstoffe gewonnen) oder der körperlich harten Arbeit ableitete. Inhaber des florierenden Seifen- und Leimbetriebs war Hugo Lissner, der ursprünglich aus Weißrussland stammte. Seine Firma wuchs und zur Jahrhundertwende hatte Lissner gemeinsam mit dem Industriellen Windisch ein gutes Dutzend Mitarbeiter. Dennoch ging der Betrieb in Konkurs.

Anfang der 1930er Jahre mietete sich ein Herr Rischpeter ein, der kleinere Chargen Kohlenanzünder produzierte. Im zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) wurde durch das Emailierwerk Geithain ein Brennofen eingebaut, mit dessen Hilfe Stahlhelme produziert werden sollten. Doch der Ofen kam nie zum Einsatz und wurde 1982 abgerissen.

Ende des zweiten Weltkriegs produzierte der Kleinindustrielle Fritz Köhler Geflügelbrutmaschinen und kleinere Gartengeräte. Er verließ die damalige Ostzone noch vor Gründung der DDR. Daraufhin übernahm die Getreidewirtschaft zahlreiche Räume und lagerte in diesen große Mengen Getreide ein.

Anfang der 1950er Jahre zog Julius Schmidt in das Gebäude. Er betrieb bis dato eine Schmiede in der ehemaligen Gasanstalt. Er stellte Pferdewagen und Zugmaschinenanhänger her. Aufgrund der Materialknappheit wurden u.a. Panzerfaustrohre wiederverwertet. Aber auch Schmidt verließ die damalige DDR noch vor dem Mauerbau 1961.

Der Betrieb mit damals sieben Angestellten ging auf die Stadt Nerchau über, die diesen treuhändisch verwaltete. Als die Belastung für die Stadt bereits nach Jahresfrist zu groß wurde, leiteten die Stadtväter den Betrieb in die PGH Kfz-Instandsetzung Grimma über.

Am 30. Oktober 1969 wurde daraus eine selbstständige Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) gegründet. Zu den ersten Vorstandsmitgliedern gehörten Heinz Kessenich, Gerhard Gladus und Dieter Kleine. Als Hauptaufgabe galt es damals, Anhänger instand zu setzen und zu produzieren.

Nach der politischen Wende 1989/90 wurde der Betrieb allmählich in die Marktwirtschaft entlassen. 1992 wurde die Nerchauer Fahrzeugtechnik GmbH gegründet, in der die PGH aufging. Mehrere Gesellschafter und zehn Mitarbeiter sollten fortan die Geschicke des Unternehmens leiten.

Seit 1993 ist die NFT auch Vertragswerkstatt für Volvo und Kögel-Anhänger. Heute werden neben Anhängern auch PKW und LKW aller Marken in der modernen Werkstatt betreut.